Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen,
durch die sie entstanden sind.
Albert Einstein
Wenn die unternehmerischen Ziele geändert oder angepasst werden müssen, ist es meistens notwendig, nicht nur die Strukturen, sondern auch die personellen Besetzungen auf die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Das muss nicht zwingend bedeuten, dass Entlassen die einzige Möglichkeit ist, Veränderungen durchzuführen. Sicher kann durch eine Neuverteilung von Aufgaben, den Mitarbeitern*innen, die der Firma zuverlässig gedient haben, eine neue Perspektive vermittelt werden. Das wirkt sich auch positiv auf das Betriebsklima aus!
Allerdings sollte nicht der Fehler gemacht werden, zusätzlich notwendige Qualifikationen oder Führungspositionen unbedingt mit Personal "aus dem Hause" zu besetzen, was vielleicht sogar erst noch geschult werden muss.
Motto: "Neue Leute, neue Impulse"!
Nicht immer kommt es in kleineren, mittelständischen Unternehmen zu einer geplanten und juristisch vorbereiteten Unternehmens-nachfolge.
Besonders tragisch ist es, wenn die Unternehmerpersönlichkeit plötzlich und, für die zur Nachfolge vorge-sehenen Kinder, zu früh das Cockpit verlässt. Die Erfahrung zeigt, dass ein zwar gut gemeinter, aber noch nicht gekonnter, Eintritt in die Unternehmensführung sehr oft zu Problemen führt, die meist aufwendig "repariert" werden müssen.
Die Eigentümer und Finanziers sollten sich in einer solchen Ausnahmesitua-tion gemeinsam um eine qualifizierte Besetzung kümmern, bis die für die Fortführung der Unternehmung eventuell vorgesehenen Kinder,
ihre Vorbereitung auf die Verantwortungsübernahme abgeschlossen haben. Ein Interims-management kann dabei helfen.
Das Wichtigste, was ein Unternehmen in der Krise braucht, ist eine qualifizierte, handlungsfähige und vertrauensvoll zusammenarbeitende Führungscrew.
Viele Unternehmer*innen sind zwar in ihrem Fachgebiet sowie für ihre Unter-nehmensidee qualifiziert und dabei meist auch leidenschaftlich unterwegs. Wenn aber Krisenmanagement angesagt ist, fehlt oft die Erfahrung, professionell mit der Situation umzugehen.
Weder Schockstarre noch planloser Aktionismus sind in einer Krise hilfreich.
Rat holen und Nerven behalten - das ist die bessere Vorgehensweise. Ein nicht im Krisenfall befangener Ratgeber kann, besser als die betroffene Führung des Unternehmens selbst, ausloten, wo sich bei Finanziers oder Krisenbeteiligten die "Schmerzgrenzen" befinden, um die Unternehmung zu retten.